Wieder in Sydney angekommen hat mich die Arbeit gleich wieder fest im Griff. Zumindest für zwei Tage. Linda erkundet in der Zeit wieder ein bisschen die Stadt... und vor allem die Einkaufsmöglichkeiten. Einer ihrer Shoppingtrips kommt auch mir zu Gute, denn sie bringt Cupcakes mit! Da wir schwesterlich alle Sorten teilen, komme ich meinem Ziel - alle Cupcakes-Sorten zu probieren solange ich hier bin - deutlich näher.
Wir wagen uns außerdem in eine Bar zu einem Karaokeabend (und können sogar Katha überzeugen mit zu kommen) - singen dann aber doch nicht. Ein Singstarabend ist aber fester Programmpunkt nach meiner Rückkehr!
Das nächste besondere Event steht dann Freitagvormittag an. Wir gehen mit den Leuten aus meinem Labor Yum Cha essen! Yum Cha??? Was ist denn das? Die Frage werden sich jetzt wahrscheinlich die meisten stellen und ich selber hab mich das auch gefragt. Yum Cha ist chinesisch - genauer gesagt kantonesisch und heißt übersetzt "Tee trinken". Eine andere Bezeichnung dafür ist Dim Sum. Yum Cha ist also eine Art chinesischer Brunch bei dem man Tee trinkt und nebenher viel isst. Sehr viel. So wie bei einem deutschen Brunch quasi auch :)
Auf dem runden Tisch steht eine drehbare Platte und kleine Chinesinnen laufen mit großen Servierwägen durch die Gegend auf denen sie kleine Körbchen mit allerhand Leckereien spazieren fahren. Es gibt so ziemlich alles was man sich an chinesischen Essen vorstellen kann und auch chinesisches Essen, das man als Deutscher noch nie gesehen hat. Sehr sehr lecker das Ganze. Schade, dass es das bei uns nicht auch gibt.
Nun ja, um ehrlich zu sein muss ich das mit den Leckereien doch wieder etwas zurück nehmen, es gibt nämlich auch Hühnerfüße. Ja, Hühnerfüße. Und damit meine ich jetzt keinen gebratenen Hähnchenschenkel sondern den Teil vom Hähnchen mit den Zehen und den Krallen. Scheint wohl eine Spezialität zu sein. Ich finde, dass es einfach nur ekelhaft ausschaut. Aber überzeugt euch selber:
Meine Kollegen fangen an auf Linda, Katha und mich einzureden. Wir Deutschen müssten doch unbedingt mal die Hühnerfüße probieren. Nein Danke, mir wird schon vom anschauen beinahe schlecht. Ähnlicher Meinung ist auch Katha. Nicht jedoch Linda! Nach einigem Zögern entscheidet sie sich dazu doch so ein glibbriges Füßchen zu probieren. Und genau das war es wohl auch. Seltsam glibberig, scharf gewürzt und ansonsten aber relativ geschmacklos.
Nachdem alle Hühnerfüße weg sind und ich drumrum gekommen bin welche zu essen kommt der beste Teil des Yum Cha. Der Nachtisch. Mango-Pfannkuchen sind sooooooooooooooooo lecker, die könnte es jeden Tag geben *grins*
Mein Fazit: Yum Cha ist unglaublich gut. Wenn irgendjemand ein Yum Cha / Dim Sum Restaurant in Deutschland weiß, dann her mit der Info!
Am nächsten Tag machen wir uns schick und gehen zum Pferderennen! Nachdem ich ja direkt neben der Rennbahn von Sydney wohne, bietet sich das ja geradezu an. Wenn man zum Pferderennen gehen und das auch stilvoll machen will, dann braucht man auf jeden Fall ein elegantes Kleid, hohe Schuhe und Haarschmuck.
Elegantes Kleid? Mein Kleiderschrank zuhause ist voll damit. Nach Australien hab ich natürlich keins mitgebracht. Also wird eben ein halbwegs akzeptables und günstiges Kleid gekauft.
Hohe Schuhe? Siehe oben. Die traumhaftesten Schuhe warten einsam daheim auf meine Rückkehr. Hier hab ich keine dabei, weil in Australien braucht man eh nur FlipFlops. Außer man geht zu den Races.
Haarschmuck? Wird unter größten Bemühungen und begleitet von vielen Flüchen am Abend davor aus Federn, Bändern und Perlen zusammengebastelt. Und sieht am nächsten Tag - als der Kleber endlich getrocknet ist - sogar richtig gut aus.
Zum Pferderennen zu gehen ist hier ein - vor allem bei jungen Leuten - sehr beliebtes soziales Event. Man macht sich hübsch, bringt ein Picknick mit und verbringt den Tag auf dem Rasen neben der Rennbahn. Außerdem wird viel gewettet - wir vertrauen allerdings nicht auf unser Glück und setzen deshalb kein Geld. Nur untereinander geben wir Tipps ab, wobei die Auswahl unserer Pferde hauptsächlich darauf beruht, ob sie hübsch sind oder nicht... :)
Insgesamt 8 Rennen finden über den Nachmittag verteilt statt und laufen immer nach dem selben Muster ab: Die Rennpferde werden an den Zuschauern vorbei zum Sattelplatz geführt, die Jockeys sitzen auf und reiten zum Startgatter. Nachdem alle Pferde mehr oder weniger freiwillig in ihren Startboxen verschwunden sind geht es auch schon los. Die Rennen über 1200 - 2400m sind erstaunlich schnell vorbei und die Sieger preschen auch schon durch's Ziel! Mehr Bilder gibt es wie immer rechts in der Galerie.
So schnell sind also zwei Wochen auch schon wieder um und wir packen Lindas Koffer. Glücklicherweise hat sie noch eine Menge Platz für einige meiner Sachen, so dass ich im April mehr Chancen habe mein Gewichtslimit von 37 kg einhalten zu können...
Danke Linda für deinen Besuch, es war so schön!