Mittwoch, 28. Oktober 2009

Melbourne

Hey guys, what's up in Germany?

Schon seit 4 Tagen versuche ich jetzt einen Bericht über meinen Melbourne-Kurztrip zu schreiben. Aber auch wenn man eigentlich viel Freizeit hat, ist man ständig beschäftigt *lach* Komme so langsam auch gar nicht mehr hinterher persönlich zu antworten, vielen Dank an alle, die mir in den letzten Tagen per E-Mail/Skype/Facebook geschrieben haben. Ich freu mich immer wahnsinnig drüber was aus Deutschland zu hören.

Besondere Grüße an alle aus der Tanzschule, ich wünsch euch tolle Welttanztage, wäre gerne dabei! Ihr müsst alle Maultaschen für mich mitessen... ohhhhh... wie gern würd ich jetzt Maultaschen essen :)
Hier auch gleich noch ein Wunsch: Liebe Oma, bei meiner Rückkehr im April bitte einen Riesenberg Maultaschen bereithalten!

Wenn ich grad beim Thema Essen bin: Australien ist echt ein tolles Land was Essen betrifft. Die Vielfalt an Restaurants, Snackbars und Cafes ist einfach überwältigend. Es gibt immer und überall was leckeres zu Essen in allen denkbaren Preiskategorien. Und so international! Denk dir ein beliebiges Land aus und du wirst hier etwas landestypisches zu Essen finden. Super. Erst am Mittwoch war ich Srilankesisch (Sagt man das so? Auf Englisch hieß es auf jeden Fall "srilankan". Chrissi, was meinst du?) essen. Es war genial, aber auch höllenscharf, hab's kaum ausgehalten, mir kamen sogar die Tränen :)

Auch beim Kochen zuhause lassen wir es uns gutgehen, Katha würde sicher unterschreiben, dass ich der "Küchenchef" bin. Auch wenn ich daheim nie gekocht hab, bekomm ich es hier eigentlich immer hin was leckeres zu fabrizieren. Und um blöde Kommentare vorweg zu nehmen: Nein, es gibt nicht nur Spaghetti mit Fertigsoße.

Hier mal noch schnell ein Bild von einer kleinen Leckerei aus Sydney. Cupcakes! Ok, Cupcakes gibt's auch anderswo auf der Welt, aber diese sind so kunstvoll, dass man sie schon fast nicht mehr essen möchte. So delicious!


Jetzt komm ich aber mal zum Wesentlichen: Wie war's in Melbourne?
Bin am Donnerstag direkt vom Labor weg zum Flughafen, war natürlich viel zu früh da und bin dann nach scheinbar endlosen anderthalb Stunden Flug (mir kam ein Flug noch nie so lange vor, ich hab aber auch noch nie jede Minute auf die Uhr geschaut) in Melbourne an. Jonathan und seine Mitbewohnerin wollten mich am Terminal abholen, was dann nach längerer Suche auch geklappt hat. Angeblich gibt es keine Schilder auf denen T4 steht - naja, zumindest wenn man von den großen gelben Schildern, die ich gesehen hab, mal absieht *lach*

Ich war dann bis Montagabend in Melbourne. In den 4 Tagen haben wir die Stadt erkundet, Sehenswürdigkeiten angeschaut, lecker gegessen und viel Spaß gehabt.

1. Tag, Freitag: Melbourne Public Library (Schönes Gebäude! Außerdem konnte man noch umsonst eine Runde Wii Sports spielen), Federation Square, St. Pauls Cathedral, Southbank + Yarra River und noch vieles mehr! Wir sind einfach quer durch die Stadt gelaufen und haben uns alles Mögliche angeschaut. Abends waren wir dann noch in der Lygon Street (Restaurant-Meile) und haben richtig gute italienische Fettuccine mit Meeresfrüchten gegessen.



2. Tag, Samstag: Wir haben "Old Melbourne Gaol" - das frühere Gefängnis von Melbourne besichtigt. Das Gefängnis war glaub sogar noch bis 1994 in Benutzung, früher wurden dort auch viele gehängt. So zum Beispiel Ned Kelly, der berühmteste australische Straßenräuber. Wer den jetzt nicht kennt, kein Problem, ich kannte ihn auch nicht (obwohl es sogar einen recht neuen Film über ihn gibt). Wer ihn nicht kennt: Wikipedia. Wer ihn kennt: Respekt. Dieser Ned Kelly hatte auf jeden Fall so eine witzige Rüstung an, als er den Überfall begangen hat, bei dem er geschnappt wurde. Diese Rüstung kann man dort anprobieren. Besonders mit dem Helm kann man viel Spaß haben, was man auf dem Bild vielleicht erkennt. Sehr lustig, so eine Blechbüchse über dem Kopf zu haben.

Nach einer Führung, bei der man auch in Zellen eingesperrt wurde, konnte man dann noch äußerst hübsche Verbrecherfotos von sich machen :)

Nach dem wir wieder freigelassen wurden haben wir uns noch in den Süden von Melbourne nach St. Kilda aufgemacht. Für Jonathan das erste Mal am Strand in Australien!

St. Kilda ist ein echt tolles Viertel, dort hat es uns gut gefallen. Viele kleine Läden, Bars und vor allem: unzählige Konditoreien! Dafür ist St. Kilda berühmt! Ich hätte Stunden vor der Auslage mit diesen tollen Torten und Kuchen verbringen können. Natürlich haben wir dann auch einen gegessen. Rigor's Delight - ein Koloss aus Schokocreme. Eigentlich war das schon gar kein Kuchen mehr, sondern nur ein cremiger Zuckerberg mit mindestens 10000 Kalorien. Der Kuchen war ungelogen so hoch wie eine normale Kuchengabel. Gott sei Dank haben wir uns das Stück geteilt, denn mach der Hälfte konnte man einfach nicht mehr davon essen. Aber ich würd's wieder tun :)

Nachdem sich die Torte etwas gesetzt hatte, haben wir noch Fish and Chips gegessen. War zwar nur ein Imbiss, aber war trotzdem unglaublich gut. So zarten Fisch hab ich echt selten gegessen. Da Fish and Chips ja aber mit viel Fett fritiert werden und sich Fritierfett nicht so gut mit Schokotorte verträgt, war das ganze vielleicht doch nicht die beste Idee :)

3. Tag, Sonntag: Royal Botanical Gardens! Wunderschön zum Schlendern, Faulenzen, Sonne genießen. Hab zum ersten Mal auch schwarze Schwäne gesehen.

Abends haben wir dann gemeinsam mit den Hunden von Jonathans Mitbewohnerin (Chihuahua und Jack Russell) noch DVD geschaut. Gemeinsam mit den Hunden? Ja... die sind nämlich sehr verschmust und haben mich als Schlafplatz "missbraucht".

4. Tag, Montag: Wir haben das Frühstück zuhause ausfallen lassen und stattdessen in der Stadt Pfannkuchen mit Eis und Ahornsirup gegessen. Lecker. Danach ging es ins Aquarium von Melbourne, wo wir noch viel gesehen haben bis ich wieder zum Flughafen aufbrechen musste. Schade, dass die Zeit so schnell vorbei ging!

Falls sich jemand wundert, dass wir an manchen Tagen nicht so viel unternommen haben, dann liegt das erstens daran, dass wir Langschläfer sind und zweitens daran, dass Jonathan wirklich weit außerhalb vom Stadtzentrum von Melbourne wohnt. Wenn noch mal jemand behauptet, dass man in Urbach ab vom Schuss wohnt und dass die Zugfahrt lange dauert, dann empfehle ich demjenigen mal Watsonia North ;)

So, also das war's jetzt von meiner Seite, irgendwie fällt mir grad auf, dass ich dieses Mal ständig vom Essen geredet hab. Nein, ich bin kein Fresssack, aber kulinarisch ist es hier schon super :) Lasst von euch hören, erzählt von zuhause!

Ich melde mich wieder! See ya!

Sonntag, 18. Oktober 2009

Blue Mountains und vieles mehr!

Sooo... jetzt hab ich ja schon lange nichts mehr von mir hören lassen. Zuerst dachte ich, dass ich warte bis was Tolles passiert und dann war ich so beschäftigt, dass ich nicht mehr zum Schreiben gekommen bin.

Erstmal bisschen was Allgemeines: Mein Zimmer ist inzwischen verschönert worden – hab mal versucht kreativ zu sein und aus Bildern aus Zeitungen ein „Poster“ zu basteln. Außerdem hab ich eine Australienflagge gekauft (damit ich auch nicht vergesse, wo ich bin *g*) und die hängt jetzt auch hier rum.

Wir waren inzwischen mal abends in Sydney weg, haben uns letztes Wochenende von den Mädels (Heidi und Katie) einen Pub in Newtown zeigen lassen. Komischerweise hat der schon um 00 Uhr zugemacht, so dass wir mit ein paar gerade erst kennen gelernten Jungs noch in einen anderen Pub sind. Als die dann nachts noch zur Karaokebar wollten haben wir uns verabschiedet - das war dann doch zu viel J

Anfang der Woche ging auch die richtige Arbeit im Labor los. Montag und Dienstag noch langsam (Medien herstellen, autoklavieren, lernen wo alles zu finden ist) und seit Mittwoch bin ich eigentlich schon richtig am Arbeiten. Anfangs noch mit direkter Betreuung, am Freitag dann alleine. Nachdem ich dann die Woche über 2 Gramm DNA isoliert hab (das ist verdammt viel DNA!) geht’s morgen mit Hefetransformationen los.

Mein Projekt mal richtig biologisch erklärt: Ich hab bisher ein Plasmid aus E.coli gewonnen, auf dem cytoplasmatisches roGFP einkloniert ist. roGFP ist redox-sensitive GFP, d.h. bei GFP wurden zwei Aminosäuren durch Cysteine ersetzt, die je nach herrschenden Redoxbedingungen im Zellkompartiment entweder als SH-Gruppe oder als Disulfid vorliegen. Ist die Disulfidbrücke vorhanden, so ändert sich das Absorptionsspektrum von GFP. Diesen Unterschied in der Fluoreszenz wollen wir mittels FACS ermitteln. Wir transformieren eine Bibliothek von 4600 Hefe-Deletionsmutanten (pro Mutant ist ein nicht-essentielles Gen ausgeschaltet) mit roGFP und finden dann hoffentlich heraus, wie sich die Redoxbedingungen bei welcher Mutation ändern. Außerdem werden wir dann noch ein zweites Plasmid mit roGFP herstellen, wo roGFP nicht cytoplasmatisch sondern im Peroxisom vorliegt. Auch mit dieser Sonde wollen wir dann die Hefebibliothek screenen. Wir, dass sind bei der Laborarbeit übrigens Anita (meine Betreuerin, Doktorandin, zwei Jahre älter als ich) und ich.

Im Labor gefällt es mir eigentlich richtig super, alle sind mega-nett, die Arbeit läuft super und macht Spaß (zumindest bisher - man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben).

Am Mittwoch waren wir auf einem Food Festival im Hyde Park im Stadtzentrum. Dort gab es unglaublich viele kleine Stände an denen man leckeres Essen bekommen konnte. Hab mich für thailändische Nudeln mit Hühnchen entschieden, war sehr lecker. Wir waren in einer größeren Gruppe dort, einer aus der Gruppe ist dann dummerweise von einem Flughund angeschissen worden. Wir lernen: Besser nicht unter Bäumen sitzen, wenn im Baum Flughunde hängen.

Donnerstags war Oktoberfest an unserer Uni. Das ist wohl so ziemlich die größte und bekannteste Uniparty hier in Sydney. Den Menschenmassen nach zu urteilen stimmt das. Wir waren 20 Min nach Beginn dort und waren dann mit einer Warteschlange konfrontiert, die ungelogen mehrere 100 Meter lang war. Wir mussten geschlagene 2,5 Stunden anstehen bis wir endlich auf dem Gelände waren. Etwa 15 min nach uns haben sie die Tore dicht gemacht, also gerade noch mal Glück gehabt. Ehrlich gesagt fand ich die Party dann nicht so gut, die Ansteherei hat sich für mich nicht gelohnt. Wir sind dann auch nicht so lange geblieben.

Am Samstag waren wir auf einer Hausparty eingeladen. Die Party hatte auch ein Motto, nämlich „Space“ – Verkleidungspartys sind hier wohl ziemlich beliebt J Teilweise waren die Leute auch echt in abgefahrenen Kostümen da und haben sich echt Mühe gemacht. Katha und ich haben uns bisschen mit Alufolie geschmückt und weiß-silberne Hasenohren mit Plüsch aufgesetzt. Schon waren wir Space-Bunnys :D Die Party war eigentlich echt cool, fand ich – wenn man noch nicht so viele Leute kennt kommt man halt nicht richtig rein, aber es war trotzdem cool. Hauspartys sind einfach super.

Ein echtes Highlight unseres bisherigen Aufenthalts haben wir dann heute erlebt: Wir waren in den Blue Mountains! Blue Mountains, weil die Eukalyptusbäume dort einen Dampf aus Eukalyptusöl produzieren, in dem das Sonnenlicht so gebrochen wird, dass es blau erscheint. In den Blue Mountains sind wir erst 960 Stufen durch den dortigen Rain Forest in ein Tal hinab gelaufen, um dann mit der steilsten Eisenbahn der Welt wieder hoch zu fahren. Die Eisenbahn war einfach genial!! Größte Steigung 52° - man hat echt das Gefühl senkrecht rückwärts hoch zu fahren. Wenn ich da noch mal hinkommen sollte, dann muss ich unbedingt ganz hinten sitzen um den Abgrund zu sehen – hammer!

Außerdem waren wir noch im Featherdale Wildlife Park, ein ganz toller Zoo in dem man Kängurus und Koalas streicheln konnte!!! So geil! Die Kängurus haben echt ein tolles Fell, Koalas sind struppiger als erwartet. Die Kängurus dürfen da einfach frei zwischen den Besuchern rumhüpfen, es gibt Große und Kleine und man kann einfach richtig nah an die ran. Das ist echt so cool, könnte den ganzen Tag Kängurus streicheln J Außerdem konnte man sich eine Schlange um die Schultern legen lassen und alle möglichen Tiere Australiens anschauen. Neben Kängurus und Koalas gab es Wombats, Emus, Dingos, Flughunde, Vögel und andere seltsame Tiere, die es nur hier gibt und deren Namen ich schon wieder vergessen habe...

So. Hmm... ich glaube mehr gibt es im Moment nicht zu berichten. Ich bereite mich jetzt mal auf eine verkürzte Woche im Labor vor und freu mich schon furchtbar auf Donnerstagnachmittag, weil ich dann für 4 Tage nach Melbourne zu Jonathan fliegen werde. Juhu!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Neue Erlebnisse!

Erstmal... das Wetter ist schlechter geworden. Leider :( Hatten uns schon total auf Sommer eingestellt und jetzt regnet es jeden Tag bei max. 18°C. Das ist deutlich kälter als man denkt, wenn man zur verfrorenen Sorte Mensch gehört, eher Sommergarderobe dabei hat und es außerdem keine Heizung gibt. Immerhin trösten uns alle Sydneysider (so nennt man die Menschen die in Sydney wohnen anscheinend), dass es ganz selten so viel regnet wie momentan.

Aber vom Regen lassen wir uns nich abschrecken, wir erleben trotzdem viel Schönes! Haben unsere Zimmer inzwischen bezogen, die Mitbewohner sind nett und die Wohnungen sauber. Außerdem wohnen Katha und ich nur 1min auseinander, was einfach perfekt ist.
Mein Zimmer ist ziemlich groß (geschätzte 16 qm, meine Mitbewohner sind neidisch) aber leider auch ziemlich leer, weil ich ja nur den Inhalt meines Koffers hier hab. 28 kg sind zwar im Koffer ziemlich viel, im Zimmer aber dann ziemlich wenig. Mit der Zeit werd ich noch versuchen irgendwelche Poster oder so an die Wand zu hängen, damit es etwas wohnlicher wird. Hab euch hier mal zwei aktuelle Bilder...



Haben Thomas, einen Schweizer (Kathas Mitbewohner), kennen gelernt er hat uns die ersten Tage viel gezeigt und erklärt. Mit ihm waren wir auch im Sydney Aquarium, das war echt schön - haben neben vielen Fischen, Schildkröten, einem Krokodil etc. auch ein Schnabeltier (soooooooooooooooooo knuffig), große Haie und zwei Dugongs (Seekühe, sehr seltene und besondere Tiere) gesehen. Das auf dem Foto zwischen uns ist ein Plastik-Dugong :)


Dann waren wir auch noch Shoppen (hier herrscht das reinste Shoppingparadies - ich werde paketeweise Zeug nach Hause schicken weil mein Koffer aus allen Nähten platzt *g*) und haben uns unglaublich tolle, echte australische UGG Boots gekauft. Die wollt ich schon soooooooooooooo lange haben und in Deutschland sind sie einfach unbezahlbar. Hier ein echtes Schnäppchen, eigentlich sollte ich gleich noch ein zweites Paar kaufen :)

Heute haben wir ein paar Sonnenstrahlen am Morgen ausgenutzt und sind mal in die Stadt gefahren zum Sightseeing - klar, Harbour Bridge und Opera House waren Pflicht. Hier in Sydney gibt es unglaublich viele Parks und tolle Pflanzen und alles fängt an zu blühen. Traumhaft. Haben sogar eine Gruppe Kakadus im Park gesehen. Als Europäerin, die solche Vögel nur aus dem Zoo kennt, war ich natürlich restlos begeistert :)



Das auf dem Bild ist übrigens "Il Porcellino" - dem die Schnauze zu streicheln bringt Glück...

Ein paar nette Australierinnen haben wir auch schon kennen gelernt, mit denen waren wir heute Steaks essen und die haben uns gleich zu allen Parties in den nächsten Wochen eingeladen. Wird bestimmt super, die Mädels könnten echt Freundinnen werden. Morgen treffen wir uns noch mit einem Deutschen, der auch aus dem schönen Schwabenländle kommt und genau wie wir bis Ende März seine Studienarbeit an der UNSW schreibt.

Im Labor waren wir inzwischen auch schon zweimal, aber nur zum besprechen, Leute kennen lernen und Labor anschauen. Haben uns inzwischen auch unser Projekt ausgesucht. Unser Betreuer heißt Gab (sprich: Geib) und ist ein super Kerl. Ich werde die nächsten 6 Monate mit einem Protein namens roGFP (redox-sensitive GFP) arbeiten. Mal eher nicht-biologisch erklärt: Im Labor werden Prozesse der Zellalterung erforscht, das ist wichtig, weil wir ja alle Altern und damit auch verschiedene Krankheiten verknüpft sind. Bei der Alterung spielen Redoxprozesse in der Zelle eine wichtige Rolle, weil wenn da was aus dem Gleichgewicht kommt, dann schadet das der Zelle und sie altert. Mittels diesem roGFP kann man jetzt mehr oder weniger in Echtzeit erforschen, was in der Zelle passiert wenn sie Stressbedingungen, die zur Alterung führen, ausgesetzt wird. Eine biologischere Erklärung gibt's auf Anfrage und erst in ein paar Wochen, wenn ich alles besser verstanden habe... Katha macht beim selben Betreuer ein anderes Projekt, dabei gehts um ein Protein, dass bei Alzheimer verstärkt auftritt. Morgen geht dann vermutlich die richtige Laborarbeit los, bin schon ganz gespannt.

Also ihr Lieben, lasst was von euch hören! Ich meld mich wieder, wenn Neues passiert!
Cheers, Sina

PS: Demnächst werd ich hier auch ein Fotoalbum anlegen, dann gibt's für Interessierte mehr Bilder zu sehen!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Angekommen!

Hallo Zuhause!
Nach 21 Stunden Flug sind Katha und ich am Montagabend in Sydney angekommen! Unsere Koffer leider nicht... Wegen Verspätung wurden die Koffer in Bangkok nicht in unser Flugzeug geladen, sondern kamen erst 19 Stunden später an. Der erste Tag ging also mit Warten, endlich Duschen und frische Kleidung anziehen drauf.
Wir haben die erste 4 Tage in einem Hostel direkt am Coogee Beach gewohnt. Strand 50m vor der Haustür, perfektes Wetter (30°C) - was will man mehr?

Ja... ne Wohnung zum Beispiel. Am zweiten Tag ging's also los mit der Wohnungssuche. Internet durchsuchen, E-Mails schreiben, Leute anrufen, Termine ausmachen. Wir sind dann um 4 Wohnungen zu besichtigen einen Tag durch die Eastern Suburbs (östliche Vororte) von Sydney gelaufen. Gelaufen, gelaufen, gelaufen. Kilometerweise in der Hitze, bis unsere Füße gestreikt haben. Aber Bewegung schadet ja nicht.
Leider waren alle Wohnungen nichts. Keine Möbel, keine richtige Tür, Bad wird nur über die Terrasse erreicht, winziges Zimmer ohne Fenster, unglaublicher-4-Studenten-Saustall... Dafür haben wir dabei wenigstens 4 nette Mädels kennengelernt mit denen wir uns super verstanden haben und hoffentlich auch weiterhin Kontakt haben werden! Glück hatten wir dann beim Housing Office an der Uni - dort konnten wir zwei Zimmer in einem von der Uni vermieteten Appartmentblock bekommen. Sie sind zwar nicht in der selben Wohnung, aber nur 20m voneinander entfernt. Besichtigen konnten wir die auch noch, nachdem wir erst einen ganzen Tag lang an den falschen Häusern geklingelt hatten (blöd, wenn man rießige Schilder ignoriert). Die Wohnungen sehen gut aus, deutlich besser und auch noch billiger als alles was wir sonst besichtigt hatten und deshalb werden wir morgen einziehen.
An der Uni im Labor waren wir noch gar nicht - leider - die Wohnungssuche hat einfach zuviel Zeit in Anspruch genommen. Aber auch das kommt morgen, wir sind schon ganz gespannt, wie es dort ist! Die Uni an sich ist rießig und ziemlich schön. Man kommt sich stellenweise vor als ob man im Zoo wäre. Auch hier mal ein Bild!

Unerwarteterweise sind die Straßen in Sydney stellenweise so steil, wie man es eigentlich von San Francisco kennt. Unglaublich, es schafft einen stellenweise richtig diese "Berge" zu erklimmern. Ansonsten ist Australien mit seinem Linksverkehr ziemlich tückisch. Dass sie auf der "falschen" Seite fahren, ist ja noch ok - momentan müssen wir nicht selber fahren. Aber durch den Linksverkehr wird man auch als Fußgänger zur Verkehrsgefährdung ;) Läuft man - wie als Festlandeuropäer gewohnt - auf der rechten Seite des Gehwegs oder der rechten Hälfte der Treppe, dann ist man hier auf der komplett falschen Spur und alle Leute kommen einem entgegen. Die schauen manchmal echt blöd :) Außerdem schaut man aus Gewohnheit beim über die Straße gehen zuerst nach links und dann nach rechts, weil die Autos in Deutschland ja von links kommen. Tja, hier nicht. Man sollte also in Australien immer erst nach rechts und dann nach links schauen. Sagt sich aber leichter als es getan ist. Selbst nach drei Tagen zu Fuß in Sydney schaut man immer noch in er falschen Richtung nach Autos...
So, ihr Lieben - das war's erst mal. Ich melde mich demnächst wieder wenn wir Neues in unseren Wohnungen und im Labor erlebt haben!