Mittwoch, 31. März 2010

Roadtrip Tag 19: Charters Towers - Townsville - Mena Creek (400 km)

José Paronella hat einen Traum – er will eine Parkanlage bauen. Ohne Geld lässt sich dies aber nur schwer verwirklichen, weshalb der frisch verlobte José kurz nach der Jahrhundertwende nach Australien segelt um dort sein Glück zu suchen. Mit dem An- und Verkauf von Zuckerrohrplantagen reich geworden, kehrt er dreizehn Jahre später nach Katalonien zurück – nur um festzustellen, das seine Verlobte schon lange einen anderen geheiratet hat. Kurz entschlossen heiratet er einfach ihre jüngere Schwester, kehrt nach Australien zurück und beginnt mit der Verwirklichung seines Traums. Nach und nach wachsen Häuser, ein Ballsaal, ein Theater und diverse Brunnen aus dem Boden. Um die Gebäude herum entsteht eine weitläufige Parkanlage – alles für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Nach dem frühen Tod Josés verfällt und verwildert der Park jedoch zusehends...

Als wir spätabends in Paronella Park ankommen, erwartet uns ein satter Eintrittspreis von $34. Für einen Park?
Der heutige Besitzer des Parks erklärt uns eifrig den Preis – wie er und seine Frau den Park vor fünfzehn Jahren völlig verwildert gekauft hatten, dass sie alles restaurieren und gerade einen Experten aus Deutschland (Heilbronn) eingeflogen haben, der das antike Wasserkraftwerk wieder funktionsfähig gemacht hat und so weiter und so fort. Außerdem sei Paronella Park als beste Sehenswürdigkeit Queenslands bewertet worden – also vor Fraser Island und den Whitsundays!
Letzten Endes entschließen wir uns doch, sein Angebot anzunehmen – inklusive Campingplatzaufenthalt, persönlich geführter Nachttour, $10 Rabatt und Geld-zurück-Garantie.

Mit Taschenlampen bewaffnet beginnt die nächtliche Tour beim großen Wasserfall...


...vorbei an den verschiedenen Gebäuden und Brunnen durch einen verfallenen Tunnel, in dem sich eine Kolonie Fledermäuse breit gemacht hat,...


...in die verschiedensten Areale des Parks. Nächtliches Highlight sind die fluoreszierenden Pilze, die uns im Bambusgarten den Weg leuchten.


Am bemerkenswertesten an der Tour ist jedoch der überbordende Enthusiasmus von Marc, dem Besitzer. Während er uns beide von einem Ort zum nächsten führt überschlägt er sich fast vor Begeisterung für seinen Park.

Bei Tageslicht erhalten wir am nächsten Morgen einen völlig anderen Blick auf die Parkanlage – von den verfallenen Gebäuden...


...über die lange Haupttreppe...


...bis hin zu einem kleinen versteckten Wasserfall, dessen Verlauf von José genau ausgetüftelt wurde.


Bemerkenswert ist auch die Tierwelt, die sich in Paronella Park breit gemacht hat – neben den bereits erwähnten Fledermäusen gibt es Beutelratten, riesige bunte Schmetterlinge, Schildkröten (WELCHE??) und Aale.




Der verwilderte Charme von Paronella Park hinterlässt einige schöne Eindrücke. Unserer Meinung nach ist der Preis des Parks aber dennoch um ein Mehrfaches zu hoch gegriffen - auch wenn davon indirekt deutsche Ingenieure bezahlt werden...

WER HAT DIE GRÖßTE MANGO DER WELT?

Bowen. Außerdem auch viele Mangoplantagen.



WER HAT DIE GRÖßTE KRABBE DER WELT?

Miriam Vale.

Dienstag, 30. März 2010

Roadtrip Tag 18: Charters Towers

Heute präsentieren wir unsere Erlebnisse mal im Splitscreen…

JONATHAN, 4 Uhr morgens:

Heute steht ein ganz besonderes Schmankerl unserer Australienreise auf dem Plan – eine Wildschweinjagd. Es gibt nicht viel, was typischer für das ländliche Queensland wäre, als mit Trevor um kurz nach vier Uhr morgens in den riesigen Geländewagen zu steigen und zum Jagen in die Savanne hinaus zu fahren.

Ziel von Pfeil und Bogen – Trevor empfindet das Jagen mit dem Gewehr als zu einfach – sind heute Wildschweine.* Im Morgengrauen kommen wir an unserem Jagdrevier an, einem idyllischen Bachlauf am Rande der Great Basalt Wall, einem erstarrten Lavaflusslauf.


SINA, 4 Uhr morgens:

Schlafen.

JONATHAN, 6 Uhr morgens:

Für mich zeigt sich sehr bald, dass ich bei der Jagd wohl eher die Kamera als meinen Bogen benutzen werde. Neben Hirschen, schwarzen Schwänen und natürlich Wildschweinen sehen wir die allgegenwärtigen Kängurus,…


…einige vereinzelte Emus…


SINA, 6 Uhr morgens:

Schlafen.

JONATHAN, 8 Uhr morgens:

…einen Wurf weniger Tage alter Ferkel, die von der Wildsau schamlos im Stich gelassen werden…


…sowie drei verschiedene Schlangen, eine davon eine imposante zweieinhalb Meter lange Python, die gerade dabei ist ein Kaninchen zu verspeisen.


Als wir diese etwas anstupfen, spuckt sie ihre glitschige Beute jedoch überraschend schnell wieder aus, sodass wir sie lieber in Ruhe lassen.


SINA, 8 Uhr morgens:

Frühstücken.

JONATHAN, 10 Uhr morgens:

Das Jagen ist recht anstrengend, da wir uns den Weg durch brusthohes, vom Tau nasses Gras bahnen müssen. Oftmals stolpern wir daher eher über Wildschweine, als dass wir sie sehen – was nicht ganz ungefährlich ist, da ein überraschtes Wildschein schon mal zum Angriff übergehen und mit seinen Hauern beträchtlichen Schaden anrichten kann.

Schlussendlich aber findet Trevors Pfeil doch noch ein Ziel. Ein großer, dicker Eber weniger – und ich eine Erfahrung reicher.

SINA, 10 UHR morgens:

Wäsche waschen, Lesen, einfach den Tag genießen.


*Hier kommt der Abschnitt für alle, die jetzt meinen: „Oh, warum lasst ihr die knuddeligen Wildschweine nicht einfach weiter fröhlich in der Landschaft rumgrunzen?“

Hierzulande werden Wildschweine aus dreierlei Gründen als Plage angesehen. Sie übertragen Krankheiten wie Tuberkulose auf das Vieh, graben auf der Suche nach essbaren Wurzeln Flussufer und Wälder um…


…und außerdem – sie gehören nicht hierher, weshalb sie das empfindliche Gleichgewicht der australischen Tierwelt stören. Schmackhaft sind die Tiere außerdem – das wussten schon Asterix und Obelix zu schätzen…

Die Landeigentümer haben nun zwei Möglichkeiten – eine Kuh schlachten und in Stücke hacken, die Fleischbrocken einzeln mit Gift injizieren, ein Flugzeug chartern, die Stücke über dem Grundstück verteilen und hoffen, dass die Wildschweine damit erwischt werden und nicht zufällig andere Tiere an den Ködern sterben. Alternativ dazu können die Eigentümer jagdlustigen Leuten wie Trevor die Erlaubnis erteilen, auf ihrem Grundstück Wildschweine zu jagen.
Warum man überhaupt ein Flugzeug braucht, um Köder zu verteilen? Auf dem Weg zum Bachlauf fahren wir eine gute halbe Stunde lang an ein und demselben Grundstück entlang – so viel zu australischen Dimensionen…


Montag, 29. März 2010

Roadtrip Tag 17: Airlie Beach - Charters Towers (350 km)


Trevor Walker ist ein kleiner, bärtiger Mann. Von Beruf Maler, Minenkumpel, Känguru-Jäger, Baumschulengärtner und Farmbesitzer. Außerdem ist er zufällig Jesses Dad, der im RMIT Rennteam diesjähriger Chefingenieur ist.

Unkompliziert australisch hat Jesse uns schon vor Monaten wiederholt zu sich nach Hause eingeladen – „Kommt einfach vorbei, wenn ihr in Queensland seid!“. Erstaunlicherweise ist das Angebot todernst, wie wir feststellen, als wir von Brisbane anrufen und meinen, ob wir eventuell für einen Tag kurz vorbeikommen könnten. Fast etwas enttäuscht dröhnt der breite queenslandische Akzent aus dem Hörer – „Was, ihr kommt nur für einen Tag!?“. Schließlich einigen wir uns auf knapp zwei Tage, was wir gerade so in unseren engen Zeitplan quetschen können.

Heute jedenfalls ist es so weit, wir verlassen die Küste und machen uns auf den Weg landeinwärts in Richtung Charters Towers. Die Entfernung zur Küste macht sich schnell bemerkbar; die Straßen sind breiter, die Grundstücke größer und an den Ortsausfahrten erscheinen Schilder, wie weit die nächste Tankstelle entfernt ist – wir haben ein wenig das Gefühl, im Nirgendwo gelandet zu sein.
Keine fünf Minuten von Charters Towers entfernt liegt das Haus der Walkers - mit einem kleinen Vorgarten von knapp dreißig Hektar. Hier leben neben Trevor und Diane ein Dutzend Hühner, ein paar Truthähne, einige Vögel sowie ab und an mal ein Schwein.


Der Rest des Grundstücks wird von unzähligen Baumreihen diverser Edelhölzer sowie der zugehörigen Bewässerungsanlage beansprucht.

Kaum steigen wir aus unserem Hippiecamper, gibt uns Trevor seine „kleine Tour“. Er beginnt bei seinem Rennmotorrad, an dem er ständig herum zu schrauben scheint…


…über seine teilweise historische Waffensammlung…


…bis hin zu seinen eigentlichen Schätzen. Trevor sammelt nämlich alles, was in irgendeiner Weise historisch ist – verrostete Spaten, Beile, Ketten und Fallen, Parkettlegevorrichtungen, Hobel, Schraubenschlüssel, Kleiderhänger, Münzen, Geldscheine, Essensmarken, Abzeichen, Patronenhülsen, Helme, Werkzeuge der Aborigines und so weiter und so fort – einfach alles, an das er seine Finger bekommen kann.


Anschließend bekommen wir eine Tour der Goldgräberstadt Charters Towers. Auch heute noch ist eine der Goldminen in Betrieb, der Großteil der Vergangenheit liegt jedoch in Trümmern – unter anderem besichtigen wir die Überreste einer Battery (Anlage die Gold aus dem Gestein auswäscht) auf Towers Hill, Bunker aus dem zweiten Weltkrieg sowie ausrangiertes Minenequipment.


Die Erzählstunde endet erst in den späten Abendstunden nach einem typisch australischen Dinner – Braten mit gedünstetem Gemüse und vor allem viel Bratensoße – auf der Veranda. Diese teilen wir uns mit einer Horde grüner Baumfrösche, die unter dem besonderen Schutz von Trevor stehen.


Dieser Schutz hat hier im ländlichen Queensland viel zu bedeuten, vielen anderen Tieren ergeht es hier nicht ganz so gut – besonders allen denjenigen, die auf dem australischen Kontinent eigentlich nichts zu suchen haben. Das beginnt mit den verwilderten Katzen, die die einheimischen Kleinvögel dezimieren, über die hässlichen Agakröten, die entweder alles wegfressen oder mit ihren Giftdrüsen noch im Tod reihenweise Fressfeinde umbringen, bis hin zum europäischen Wildschwein, das durch seine Graberei ganze Landstriche verwüstet und das Vieh mit Krankheiten ansteckt.
Wobei wir beim Plan für den folgenden Tag angelangt wären – aber mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten.

Sonntag, 28. März 2010

Roadtrip Tag 15-16: Whitsunday Islands

Es ist noch früher Samstagmorgen, die Sonne geht gerade auf und Morgentau benetzt die Bordwand der Iceberg. Eigentlich für die Regatta von Sydney nach Hobart entworfen schaukelt die elegante Segelyacht nun fast unmerkbar in den sanften Wellen der Bucht von Airlie Beach.


Aber heute wartet kein stürmisches Meer, kein nervenaufreibender Wettkampf auf die Iceberg - stattdessen betritt ein Dutzend Touristen lärmend das Schiff. Ein zweitätiger Törn durch die Whitsundays steht an.

Gemächlich tuckert die Yacht aus dem Hafen von Airlie Beach aufs offene Meer hinaus und wartet geduldig auf etwas Wind.
Als der Hafen schon beinahe aus dem Blick verschwindet, gibt Skipper Tris das Zeichen, die Hilfsmatrosen setzen das Segel und die Iceberg nimmt Fahrt auf.


Die Yacht neigt sich und schneidet wie ein frischgeschliffenes Messer durch die blauen Wellen. Wie Janosch seine Tigerente zieht die Iceberg außerdem ein kleines, gelbes Schlauchboot hinter sich her, das hin und wieder von frechen Möwen als Rastplatz missbraucht wird.


Der Skipper steht etwas gelangweilt hinter dem riesigen Steuerrad und erzählt den interessierten Gästen Geschichten vom Segeln im Allgemeinen, von der Iceberg im Besonderen und wie diese den Zyklon überstanden hat, der die Ostküste Australiens Tage zuvor genau an den Whitsundays getroffen hat. Andere Passagiere sonnen sich faul auf dem Deck oder versuchen zu lesen, was Dank viel Geschaukel und Gespritze nicht ganz einfach ist.

Nur hin und wieder, wenn ein plötzlicher Windstoß die Segel erfasst und das Schiff sich gefährlich neigt, wird es an Bord etwas aktiver.


Erster Stopp ist Blue Pearl Bay im Westen der Hayman Island, die in seichtem Wasser schöne Korallenriffe bietet. Zum Schutz vor Quallen schlüpfen die Segler wie in den Gewässern Queenslands üblich in schwarze Ganzkörper-Lycra-Anzüge und hüpfen mit Brille und Schnorchel bewaffnet ins Wasser.
„Die Korallen sind ganz ok und die Fische relativ groß“, so hört man einige Kommentare der Schnorchler, die wohl auf Fiji schon mit wesentlich eindrucksvolleren Riffen verwöhnt wurden. Einziges Highlight bleibt da die Vielfalt an Riesenmuscheln - eine 50 cm Tridagna ist schon ziemlich beeindruckend.
Nachmittags wird der Anker nochmals für einen zweiten Schnorcheltrip entlang von Langford Reef gesetzt zu dem ein langgezogener Strand gehört, der sich nur bei Ebbe aus dem Meer emporhebt.


Hier ist die Sichtweite unter Wasser zyklonbedingt gleich Null, weshalb die Schnorchel sehr schnell aus dem Wasser verschwinden.
Nur ein einzelner Schnorchler ist bis zu Letzt zwischen den Korallen zu sehen. Seine wirren Geschichten von einer 50 cm großen schwarzen Schnecke mit weißen Pünktchen und einem langen Rüssel lassen jedoch Zweifel an seiner geistigen Gesundheit aufkeimen…

Abends wird der Anker in der geschützten Passage zwischen den beiden Hauptinseln Whitsunday Island und Hook Island geworfen. Die Segler sitzen noch bis spät in die Nacht gemütlich an Deck und genießen es, nicht auf einem der überfüllten Partyboote gelandet zu sein, von denen der Lärm herüber schallt.

Am nächsten Morgen geht es noch vor dem Frühstück in Richtung Whitehaven Beach - den zweitschönsten Strand der Welt. Während die meisten anderen Segelboote sich in einer benachbarten Bucht drängen, ist die Iceberg eine von nur zwei Segelyachten, die ihre Passagiere an diesem Tag direkt auf Whitehaven Beach absetzt.


So richtig zu schätzen wissen diese ihr Glück allerdings nicht – am Anfang ist kein Strand zu sehen, erst nach und nach wird er von der zurückweichenden Flut freigegeben und ruft wider Erwarten auch dann keine wirklichen Begeisterungsstürme hervor. Zugegeben, der Sand ist schneeweiß - aber ansonsten ist bald Langeweile angesagt.

Und weil Jonathan nie langweilig sein kann, muss er gleich anfangen rumzuhüpfen – wofür sich die komplett aus weißem Sand bestehende Klippe perfekt eignet.


Beeindruckender als Whitehaven Beach selbst ist die angrenzende Bucht, in der bei Ebbe jeden Tag andere Pools zwischen den Sandbänken freiliegen. Vom Aussichtspunkt aus ein spektakulärer Anblick.


In den Pools gleiten Stachelrochen scheinbar schwerelos durchs Wasser, über ihnen kreisen einige Weißbauchseeadler auf der Suche nach einem kleinen Snack.


Da der Wind seine Hilfe bei der Rückfahrt partout verweigert, legt die Iceberg erst spät im Hafen an. Segeln macht Spaß – allerdings hat man nach zwei Tagen wohl gewisse Ähnlichkeit mit einer leckeren Forelle in Salzkruste. Noch mehr Salz und Sand in den nächsten Tagen? Nein, danke!

Freitag, 26. März 2010

Roadtrip Tag 14: Rosslyn Bay - Airlie Beach (505 km)

Heute waren wir
... im Auto
... und auf der Straße.
Sonst nirgends.

Wie langweilig. :-)

Donnerstag, 25. März 2010

Roadtrip Tag 13: Great Keppel Island

Das Great Barrier Reef, der größte lebende Organismus der Welt, erstreckt sich von der Torresstraße südlich von Papua Neuguinea bis nach Bundaberg, der Stadt, von der wir gerade kommen. 
Während im Norden das Riff der Küste hunderte von Kilometern vorgelagert ist, liegt es hier an den südlichen Ausläufern recht nahe am Festland.

Für einen Tag fahren wir daher auf Great Keppel Island, eine kleine Insel etwa eine halbe Katamaranstunde vom Hafen entfernt. Die Insel liegt zwar nicht ganz auf dem Great Barrier Reef, bietet aber dennoch gute Tauchspots und glänzt außerdem dem Hörensagen nach mit einsamen, schönen Stränden.

Schon der Weg zur Insel ist abenteuerlich - der Katamaran wird von den Wellen derart gebeutelt, dass man sich in einer Achterbahn wähnt und nach und nach mehrere Passagiere mit grünen Gesichtern Richtung Toilette verschwinden…


Sobald wir wieder Land unter den Füßen haben, machen wir uns auf die Suche nach "unserem" einsamen Strand. Der hervorragend erkennbare Pfad über Stock und Stein...


…führt uns schließlich zu einer einsamen kleinen Bucht, die wir ganz für uns alleine haben.


Lesen, Schmetterlinge und Vögel beobachten oder einfach nur in der Sonne schlafen sind das Programm des Tages.
Direkt vor dem Strand liegt ein kleines Korallenriff, was fürs Schnorcheln perfekt wäre - schnell stellen wir aber fest, dass Zyklon Ului vor wenigen Tagen zu viel Sand aufgewirbelt hat, was uns nun die Sicht etwas erschwert.

Zu folgenden Bildern gibt es keine Geschichte - wir hatten schlicht und ergreifend zu viel überschüssige Energie…

Mittwoch, 24. März 2010

Roadtrip Tag 12: Bundaberg - Agnes Water -Town of 1770 (405 km)

James Cook, am 24. Mai 1770.

"Wir stehen kurz vor einer Meuterei, weil die Matrosen seit Wochen nur Schiffszwieback und schimmelnde Krautköpfe zu essen bekommen. Seit Botany Bay haben wir nirgendwo anlegen können, weil die Küste zu rau ist und überall die Gefahr lauert, auf Riffe aufzulaufen.

Heute jedoch könnten wir Glück haben - wir ankern vor einer Landzunge, die halbwegs zugänglich aussieht. Zwar hat der Ausguck schon einige halbnackte Ureinwohner entdeckt, aber unseren bisherigen Erfahrungen nach geht von ihnen wohl keine Gefahr aus. Ich hoffe, wir können an Land einige der Hüpftiere erlegen, was die Speisekarte doch sehr aufwerten würde."

Von der Spitze dieser Landzunge, von wo aus über zweihundert Jahre früher die Aborigines die Ankunft von James Cook beobachteten, bietet sich auch heute noch ein toller Blick über den Ozean.


Auf dem Weg zum Aussichtspunkt begegnen uns nicht nur unzählige kunterbunte riesige Schmetterlinge, sondern auch ein kleines Wallaby, das völlig unbekümmert neben dem Weg vor sich hinmümmelt…


…sowie eine Python, die sich von uns aufgeschreckt von ihrem Sonnenplatz davon schlängelt.


Das kleine Örtchen, das am Ende besagter Landzunge heute zu finden ist, trägt nach oben stehender Begebenheit den Namen "Town of 1770" oder auch einfach nur "Seventeen Seventy". Da dies die erste Landung im späteren Staat Queensland war, wird der Ort als Geburtsstunde von Queensland angesehen. Von der historischen Relevanz ist heute allerdings nicht mehr viel zu spüren, Seventeen Seventy ist vor allem für seinen schönen Strand und seine äußerst entspannte Atmosphäre bekannt.


Der Schwesterort Agnes Waters bietet den nördlichsten Surfstrand der Ostküste. Leider müssen wir aber tatenlos vom Strand aus zuschauen, da Jonas Surfbrett mittlerweile einen englischen Backpacker in Noosa glücklich macht. Nichtsdestotrotz genießen wir einen entspannten Nachmittag am Strand und den Sonnenuntergang in Seventeen Seventy - übrigens einer der wenigen Sonnenuntergänge an Australiens Ostküste, die man überm Meer anschauen kann.


P.S. Woran bemerkt man, dass man in die Tropen kommt? Die Toiletten teilt man sich mit Geckos und Fröschen und das Auto verwandelt sich in einen Insektenfriedhof…


Außerdem ist auch ab sofort an sorgloses Schwimmen im Meer nicht mehr zu denken. Australien bietet mit Steinfisch und Würfelqualle (box jellyfish) mal wieder die tödlichsten ihrer Art…


WER HAT DAS GRÖßTE FASS DER WELT?

In Bundaberg residiert die Bundaberg Brewery im Bundaberg Barrel. Die Brauerei ist allerdings nicht für Bier, sondern für antialkoholische Braugetränke wie Ingwerbier und Lemon, Lime & Bitters bekannt. Sämtliche Varianten werden natürlich von uns eingetütet und nach und nach durchprobiert…


WER HAT DIE GRÖßTE SCHNAPSFLASCHE DER WELT?

Ebenfalls Bundaberg. Die Brennerei ist der Stolz der Stadt, der Schnaps aber schon bei unserem silvesterlichen Test kläglich durchgefallen.