James Cook, am 24. Mai 1770.
"Wir stehen kurz vor einer Meuterei, weil die Matrosen seit Wochen nur Schiffszwieback und schimmelnde Krautköpfe zu essen bekommen. Seit Botany Bay haben wir nirgendwo anlegen können, weil die Küste zu rau ist und überall die Gefahr lauert, auf Riffe aufzulaufen.
Heute jedoch könnten wir Glück haben - wir ankern vor einer Landzunge, die halbwegs zugänglich aussieht. Zwar hat der Ausguck schon einige halbnackte Ureinwohner entdeckt, aber unseren bisherigen Erfahrungen nach geht von ihnen wohl keine Gefahr aus. Ich hoffe, wir können an Land einige der Hüpftiere erlegen, was die Speisekarte doch sehr aufwerten würde."
Von der Spitze dieser Landzunge, von wo aus über zweihundert Jahre früher die Aborigines die Ankunft von James Cook beobachteten, bietet sich auch heute noch ein toller Blick über den Ozean.
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt begegnen uns nicht nur unzählige kunterbunte riesige Schmetterlinge, sondern auch ein kleines Wallaby, das völlig unbekümmert neben dem Weg vor sich hinmümmelt…
…sowie eine Python, die sich von uns aufgeschreckt von ihrem Sonnenplatz davon schlängelt.
Das kleine Örtchen, das am Ende besagter Landzunge heute zu finden ist, trägt nach oben stehender Begebenheit den Namen "Town of 1770" oder auch einfach nur "Seventeen Seventy". Da dies die erste Landung im späteren Staat Queensland war, wird der Ort als Geburtsstunde von Queensland angesehen. Von der historischen Relevanz ist heute allerdings nicht mehr viel zu spüren, Seventeen Seventy ist vor allem für seinen schönen Strand und seine äußerst entspannte Atmosphäre bekannt.
Der Schwesterort Agnes Waters bietet den nördlichsten Surfstrand der Ostküste. Leider müssen wir aber tatenlos vom Strand aus zuschauen, da Jonas Surfbrett mittlerweile einen englischen Backpacker in Noosa glücklich macht. Nichtsdestotrotz genießen wir einen entspannten Nachmittag am Strand und den Sonnenuntergang in Seventeen Seventy - übrigens einer der wenigen Sonnenuntergänge an Australiens Ostküste, die man überm Meer anschauen kann.
P.S. Woran bemerkt man, dass man in die Tropen kommt? Die Toiletten teilt man sich mit Geckos und Fröschen und das Auto verwandelt sich in einen Insektenfriedhof…
Außerdem ist auch ab sofort an sorgloses Schwimmen im Meer nicht mehr zu denken. Australien bietet mit Steinfisch und Würfelqualle (box jellyfish) mal wieder die tödlichsten ihrer Art…
WER HAT DAS GRÖßTE FASS DER WELT?
In Bundaberg residiert die Bundaberg Brewery im Bundaberg Barrel. Die Brauerei ist allerdings nicht für Bier, sondern für antialkoholische Braugetränke wie Ingwerbier und Lemon, Lime & Bitters bekannt. Sämtliche Varianten werden natürlich von uns eingetütet und nach und nach durchprobiert…
WER HAT DIE GRÖßTE SCHNAPSFLASCHE DER WELT?
Ebenfalls Bundaberg. Die Brennerei ist der Stolz der Stadt, der Schnaps aber schon bei unserem silvesterlichen Test kläglich durchgefallen.
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