Dienstag, 30. März 2010

Roadtrip Tag 18: Charters Towers

Heute präsentieren wir unsere Erlebnisse mal im Splitscreen…

JONATHAN, 4 Uhr morgens:

Heute steht ein ganz besonderes Schmankerl unserer Australienreise auf dem Plan – eine Wildschweinjagd. Es gibt nicht viel, was typischer für das ländliche Queensland wäre, als mit Trevor um kurz nach vier Uhr morgens in den riesigen Geländewagen zu steigen und zum Jagen in die Savanne hinaus zu fahren.

Ziel von Pfeil und Bogen – Trevor empfindet das Jagen mit dem Gewehr als zu einfach – sind heute Wildschweine.* Im Morgengrauen kommen wir an unserem Jagdrevier an, einem idyllischen Bachlauf am Rande der Great Basalt Wall, einem erstarrten Lavaflusslauf.


SINA, 4 Uhr morgens:

Schlafen.

JONATHAN, 6 Uhr morgens:

Für mich zeigt sich sehr bald, dass ich bei der Jagd wohl eher die Kamera als meinen Bogen benutzen werde. Neben Hirschen, schwarzen Schwänen und natürlich Wildschweinen sehen wir die allgegenwärtigen Kängurus,…


…einige vereinzelte Emus…


SINA, 6 Uhr morgens:

Schlafen.

JONATHAN, 8 Uhr morgens:

…einen Wurf weniger Tage alter Ferkel, die von der Wildsau schamlos im Stich gelassen werden…


…sowie drei verschiedene Schlangen, eine davon eine imposante zweieinhalb Meter lange Python, die gerade dabei ist ein Kaninchen zu verspeisen.


Als wir diese etwas anstupfen, spuckt sie ihre glitschige Beute jedoch überraschend schnell wieder aus, sodass wir sie lieber in Ruhe lassen.


SINA, 8 Uhr morgens:

Frühstücken.

JONATHAN, 10 Uhr morgens:

Das Jagen ist recht anstrengend, da wir uns den Weg durch brusthohes, vom Tau nasses Gras bahnen müssen. Oftmals stolpern wir daher eher über Wildschweine, als dass wir sie sehen – was nicht ganz ungefährlich ist, da ein überraschtes Wildschein schon mal zum Angriff übergehen und mit seinen Hauern beträchtlichen Schaden anrichten kann.

Schlussendlich aber findet Trevors Pfeil doch noch ein Ziel. Ein großer, dicker Eber weniger – und ich eine Erfahrung reicher.

SINA, 10 UHR morgens:

Wäsche waschen, Lesen, einfach den Tag genießen.


*Hier kommt der Abschnitt für alle, die jetzt meinen: „Oh, warum lasst ihr die knuddeligen Wildschweine nicht einfach weiter fröhlich in der Landschaft rumgrunzen?“

Hierzulande werden Wildschweine aus dreierlei Gründen als Plage angesehen. Sie übertragen Krankheiten wie Tuberkulose auf das Vieh, graben auf der Suche nach essbaren Wurzeln Flussufer und Wälder um…


…und außerdem – sie gehören nicht hierher, weshalb sie das empfindliche Gleichgewicht der australischen Tierwelt stören. Schmackhaft sind die Tiere außerdem – das wussten schon Asterix und Obelix zu schätzen…

Die Landeigentümer haben nun zwei Möglichkeiten – eine Kuh schlachten und in Stücke hacken, die Fleischbrocken einzeln mit Gift injizieren, ein Flugzeug chartern, die Stücke über dem Grundstück verteilen und hoffen, dass die Wildschweine damit erwischt werden und nicht zufällig andere Tiere an den Ködern sterben. Alternativ dazu können die Eigentümer jagdlustigen Leuten wie Trevor die Erlaubnis erteilen, auf ihrem Grundstück Wildschweine zu jagen.
Warum man überhaupt ein Flugzeug braucht, um Köder zu verteilen? Auf dem Weg zum Bachlauf fahren wir eine gute halbe Stunde lang an ein und demselben Grundstück entlang – so viel zu australischen Dimensionen…


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