Dienstag, 23. März 2010

Roadtrip Tag 9-11: Fraser Island

Sand. Sand. Sand. Als Badestrand. Als Straße. In den Schuhen. Im Schlafsack. Das ist Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt.

Mit unserem Camper würden wir keine fünf Meter weit kommen und stecken bleiben, weshalb wir uns mit einigen anderen Backpackern zusammen einen riesigen Toyota Landcruiser leihen. „Four point two litre diesel“ meint Kris, unser Verleiher, mit einem Glänzen in den Augen. Eine 4,2 Liter Maschine mit Allradantrieb – die Fahrer unter uns strahlen.


Nach der nun folgenden fünfstündigen Sicherheitseinführung sind wir nicht mehr ganz so zuversichtlich – in unseren Köpfen schwirren unzählige Beträge herum, was uns geplatzte Reifen, durchgebrannte Kupplungen oder gebrochene Blattfedern kosten. „Very, very important“ meint Kris wieder und wieder - wir sollen doch bitte seine Geländewagen und uns in einem Stück zurückbringen.

Am nächsten Morgen lädt uns die Fähre auf Fraser Island ab. Vor uns liegen drei erlebnisreiche Tage in wunderschöner Natur; von Lake Wabby, einem geheimnisvoll grünen See, der zwischen Wald und einer riesigen, steilen Sanddüne eingekeilt ist…


…über Lake McKenzie, dessen türkisfarbenes Wasser und schneeweißer Sandstrand trotz bedecktem Himmel beeindrucken…


…oder über die Pinnacles, bunte Sandsteinformationen...


…und über Eli Creek, einen kleinen Bach mit kristallklarem Quellwasser…


…bis hin zu den Felsformationen von Indian Head, die sich majestätisch aus dem Ozean erheben.


Aus diesen luftigen Höhen lassen sich bei schönem Wetter Schildkröten, Stachelrochen und Haie im Meer beobachten; wir entdecken aber nur eine einzelne Meeresschildkröte.
Tiere – insbesondere gefährliche – gibt es auf Fraser sowieso en masse.  Um das Wrack der Maheno herum treffen wir auf gestrandete portugiesische Galeeren…


…oder auf Dingos. Obgleich diese selbst auf Fraser Island schon für Todesfälle verantwortlich waren, gewöhnt man sich schnell daran, die Dingos durchs Camp streifen zu sehen.


Vor allem aber gibt es Millionen von Moskitos, für die wir eine willkommene Mahlzeit darstellen. Unser Zelt – das aus unerfindlichen Gründen das Hauptquartier der Moskitostaffel zu sein scheint – bauen wir in Camp K’Gari auf, dem einzigen Ort auf Fraser, der noch fest in der Hand der ansässigen Aborigines ist.

Highlight auf Fraser ist jedoch das Autofahren, vor allem das Fahren auf dem neunzig Kilometer langen Strand an der Ostküste. Dabei ist etwas Planung von Nöten, da der Strand nur bei Ebbe als Straße benutzt werden kann – bei Flut wird der Strand beängstigend schnell vom Meerwasser verschluckt.


Das Meerwasser meidet man besser, wenn man nicht mindestens zweihundert Dollar für Salzwasserschäden am Auto bezahlen möchte. Die zahlreichen in den Ozean mündenden Bäche und Rinnsale – Washouts genannt - kann man jedoch in dieser Hinsicht bedenkenlos durchqueren. Allerdings sollte man vorher deren Tiefe checken…


…und dann – Spaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaß!


Spaß macht vor allem auch der äußerst hügelige Track über Stock und Stein zum Lake McKenzie – nicht umsonst als „Waschmaschine“ bekannt. Glücklicherweise verzichten unsere ängstlichen britannischen Kameradinnen aus Angst vor Blamage auf diesen Part, sodass Jonathan die gesamte Strecke fahren darf. Yeah!


Zu guter Letzt erwischt es uns aber dann doch noch – mit Plattfuß kommt man nirgendwo hin.


Zurück auf dem Festland muss zunächst der Sand- und Moskitokoller überwunden werden, doch dann bleibt vor allem eines – Lust auf mehr!

„Four point two litre diesel“ meint Jonathan mit einem Glänzen in den Augen.

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